Warum CC BY die beste Wahl für Open-Access-Publikationen ist

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Bei der Open-Access-Veröffentlichung Ihrer Forschungsergebnisse ist die Wahl der richtigen Creative-Commons-Lizenz (CC) entscheidend. Unter den verschiedenen Optionen empfiehlt das DEAL-Konsortium die CC BY (Attribution) Lizenz, da sie die beste Wahl ist, um die Sichtbarkeit und Reichweite Ihrer Arbeit zu maximieren.

Erfahren Sie, warum Sie als Wissenschaftsautor*in der reinen CC BY-Lizenz, wenn sie zur Auswahl steht, immer den Vorzug vor anderen Lizenztypen geben sollten, insbesondere solchen mit Einschränkungen hinsichtlich der kommerziellen Nutzung (Zusatz „-NC“/"non-commercial").

 

Das Problem von „-NC“/ non commercial-Lizenzen

Lizenzen mit dem Zusatz „nicht-kommerziell“ (NC), wie CC BY-NC oder CC BY-NC-ND, mögen auf den ersten Blick ansprechend erscheinen. Sie sind jedoch mit erheblichen Nachteilen verbunden:

  • Exklusive kommerzielle Rechte für Verlage: Die Wahl einer „nicht-kommerziellen“ Lizenz schließt zwar die kommerzielle Nutzung aus, doch müssen Verlage dann üblicherweise verlangen, dass Sie ihnen diese vorbehaltenen kommerziellen Rechte wieder einräumen. Leider beanspruchen viele Verlage diese Rechte exklusiv und schränken damit Ihre Kontrolle über Ihr eigenes Werk ein.

  • Kommerzielle Verwertung durch Verlage: Sobald die Verlage die (exklusiven) Rechte zur kommerziellen Nutzung besitzen, können sie Ihre Forschungsarbeit kommerziell verwerten, einschließlich der Vergabe von Lizenzen an KI-Unternehmen oder andere kommerzielle Einrichtungen (auch zur kommerziellen Nutzung), und zwar ohne Ihre Zustimmung und ohne jegliche Beteiligung an den Einnahmen.

  • Rechtsunsicherheit: Die Definition von „nicht kommerziell“ ist nach deutschem Recht nicht eindeutig. Dies führt zu erheblicher Rechtsunsicherheit darüber, ob die jeweilige Nutzung zulässig ist. Sehr oft werden Nutzungsmöglichkeiten ausgeschlossen, die Urheber eigentlich nicht verhindern möchten. So ist beispielsweise unklar, ob und in welchen Fällen NC-Material in Kooperationsprojekten zwischen öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen genutzt werden kann. Die Nutzung durch Freiberufler*innen wie Ärzt*innen, Anwält*innen, Architekt*innen oder auch die unabhängige Forschung durch Einzelpersonen ist eindeutig nicht erlaubt, wenn sie kommerziellen Zwecken dient. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass NC-Lizenzen eine Vielzahl von wünschenswerten Nutzungen behindern und damit dem Grundgedanken des Open Access zuwiderlaufen.

  • Nicht vereinbar mit den Open-Access-Definitionen: NC-lizenziertes Material ist per Definition nicht „Open Access“. Die „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ verlangt, dass Open-Access-Werke „für jeden verantwortlichen Zweck“ lizenziert werden dürfen. Die kommerzielle Nutzung von Forschungsergebnissen ist offensichtlich ein in diesem Kontext berechtigter Zweck.

>> Nicht-kommerzielle Lizenztypen schließen viele gewünschte Nutzungsmöglichkeiten ohne wesentliche Vorteile aus. Sie sind keine echten offenen Lizenzen.

Die Vorteile von CC BY

Die CC BY-Lizenz bietet zahlreiche Vorteile, die sie zur besten Wahl für Open-Access-Veröffentlichungen machen:

  • Maximale Nachnutzung und Verbreitung: CC BY erlaubt es anderen, Ihre Arbeit zu verbreiten, zu remixen, zu adaptieren und darauf aufzubauen, sogar kommerziell, solange sie Sie als Urheber nennen. Dies maximiert die Reichweite und Wirkung Ihrer Forschung.

  • Gleiche kommerzielle Nutzung für alle: Ja, CC BY erlaubt die kommerzielle Nutzung, aber für alle gleichermaßen. Und da die nicht-kommerzielle Nutzung oft sehr eng ausgelegt wird, so dass z.B. schon die Veröffentlichung eines NC-lizenzierten Artikels auf einer Website mit Werbung als Verstoß gegen die NC-Lizenzbedingungen angesehen werden kann, ist es wichtig, dies zu erlauben. Dies mag zunächst vielleicht befremdlich erscheinen, ist aber tatsächlich der beste Schutz gegen die Ausbeutung durch einzelne Akteure. Wenn alle das gleiche Recht haben, Ihre Arbeit kommerziell zu nutzen, wird verhindert, dass Einzelne ein Monopol erlangen oder in unlauterer Weise davon profitieren - und damit wird aktuellen Problemen wie denen im Zusammenhang mit KI entgegengewirkt.

  • Übereinstimmung mit wichtigen Open-Access-Erklärungen: CC BY steht im Einklang mit den wichtigsten Open-Access-Erklärungen, wie der Berliner Erklärung über offenen Zugang. Sie ist auch die bevorzugte Lizenz vieler Forschungsförderer und -organisationen weltweit.

  • Rechtliche Klarheit: CC BY bietet klare und eindeutige Bedingungen, die rechtliche Unsicherheiten beseitigen und sicherstellen, dass Ihre Arbeit auf verschiedenen Plattformen und von unterschiedlichen Zielgruppen frei genutzt und weitergegeben werden kann.

>> Die CC BY-Lizenz bietet einen klaren und für Dritte leicht verständlichen Rahmen. Sie ermöglicht eine gleichberechtigte und offene Nutzung für alle im Einklang mit den Grundprinzipien des Open Access.

Treffen Sie die richtige Wahl für Ihre Forschung. Wählen Sie CC BY.

Um sicherzustellen, dass Ihre Forschung die größtmögliche Wirkung und den größtmöglichen Nutzen für alle Menschen überall auf der Welt erzielt, sollten Sie immer die CC BY-Lizenz wählen, wenn Sie Open Access veröffentlichen. Diese Wahl steht nicht nur im Einklang mit den weltweiten Open-Access-Standards, sondern schützt Ihre Arbeit auch vor unbeabsichtigter exklusiver kommerzieller Verwertung und rechtlichen Unklarheiten.

Haftungsausschluss: Diese Informationen wurden in Zusammenarbeit mit Dr. Till Kreutzer, iRights.Law, erstellt. Sie sind jedoch nur für Informationszwecke bestimmt und stellen keine Rechtsberatung dar. Es steht Forschern frei, jede Art von Lizenz zu wählen, die sie für ihre Arbeit für angemessen halten.

Weitere Informationen zu Open-Access-Lizenzen finden Sie unter