„Effiziente Umsetzung der DEAL-Verträge: Austausch und Vernetzung in der DEAL-Community“ Workshop des DEAL Services Teams auf den diesjährigen Open-Access-Tagen

Am Dienstag, den 10.9.24 ab 13:30 Uhr diskutierten Kolleg*innen des DEAL Services Teams der MPDLS gGmbH mit der DEAL-Community auf den diesjährigen Open-Access-Tagen an der TH Köln

Die 37 Teilnehmenden aus ebenso vielen DEAL-Einrichtungen gestalteten den Workshop selbst, indem sie eigene Themen und Fragestellungen einbrachten. Dementsprechend stand zu Beginn des Workshops die Themenfindung im Vordergrund: Die Teilnehmenden stellten ihre Fragen und Themen in der Gruppe vor, woraufhin über die Vorschläge mit den meisten Stimmen abgestimmt und vier Diskussionsgruppen gebildet wurden.

Themen & Ergebnisse

Zu den folgenden vier Themen wurden Diskussionsgruppen gebildet:

Publikationsberatung:

Die Diskussion drehte sich um den Umfang und die Verantwortlichkeiten für Informationen zu DEAL für Publizierende. Es wurde erörtert, wie die DEAL-Verträge und die damit verbundenen Regelungen zielgerichtet kommuniziert werden können. Welche Informationen sollten die Institutionen auf ihren Websites anbieten und wie detailliert? An welcher Stelle müssen die Verlage informieren? Inwiefern werden die verfügbaren Informationen von den Publizierenden genutzt?

Es wurde deutlich, dass Bibliotheken detaillierte Einblicke in die Publikationsprozesse der Verlage benötigen. Sie müssen nachvollziehen können, was die Autor*innen sehen, um besser zu verstehen, an welchen Stellen im Prozess DEAL-relevante Einstellungen vorgenommen werden. Nur so können sie Publizierende zielgenau beraten. Derzeit stellt nur Elsevier den Autor*innen-Workflow vollständig online zur Verfügung. Bei Wiley und Springer Nature können diese Workflows beim Verlag angefragt werden oder werden von den Anbietern bei der Einrichtung des Dashboards zur Verfügung gestellt.

„Low Hanging Fruits“:

Es wurde diskutiert, ob es in Bezug auf die Prozesse zwischen MPDLS und den Einrichtungen, die an der Verwaltung der DEAL-Verträge beteiligt sind, Wünsche gibt, die zu einer Vereinfachung beitragen und möglicherweise einfach umzusetzen wären.

Es wurden keine unmittelbar umsetzbaren Anliegen identifiziert. Als Zukunftsthema kristallisierte sich jedoch die elektronische Rechnungsstellung und die Entwicklung entsprechender Schnittstellen heraus.

Finanzierung der DEAL-Verträge:

Zwei Diskussionsgruppen widmeten sich der Frage der Finanzierung der DEAL-Verträge. Es wurde diskutiert, inwiefern Publizierende an den DEAL-Publikationskosten beteiligt werden sollten. Eine weitere Gruppe tauschte sich über ihre internen Finanzierungs- und Kostenbeteiligungsmechanismen aus.

Am intensivsten wurde erwartungsgemäß in diesem Bereich diskutiert. Während sich die Teilnahmegebühren in den DEAL-Verträgen der ersten Generation noch an den bisherigen Subskriptionsausgaben der Einrichtungen orientierten, sehen die neuen Verträge einen deutlichen Wechsel zu publikationsbasierten Gebühren vor. Dies stellt viele Einrichtungen vor die Herausforderung, diese neue Art der Kostenverteilung sinnvoll zu organisieren, insbesondere wenn kein ausreichendes zentrales Bibliotheksbudget zur Verfügung steht. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die Publizierenden der Einrichtung einen gleichberechtigten und ausreichenden Zugang zu den Mitteln haben. Eine Finanzierung aus verschiedenen Budgets erhöht dabei den Kommunikations- und Verwaltungsaufwand für einzelne Publikationen erheblich.

Fazit

Der persönliche Austausch wurde von den Workshop-Teilnehmenden als bereichernd empfunden und die Stimmung war angenehm und produktiv. Erkennbar wurde, dass die größte Herausforderung vieler Einrichtungen im Bereich der einrichtungsinternen Finanzierung von Publikationskosten liegen, für die in den nächsten Jahren möglichst einheitliche, effiziente und transparente Lösungen gefunden werden müssen. Der Workshop hat klar gezeigt, dass die Bereitschaft zum Austausch darüber groß ist.